Wir

Die Mission: Die Zukunft der Innenstädte von Steinfurt gestalten

Mit der Einrichtung eines Zentrenmanagements für die Steinfurter Innenstadt, stellt sich die Stadt Steinfurt proaktiv der Herausforderung einer zukunftsorientierten Ausrichtung ihrer beiden Stadtzentren. 

Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, den Gewerbetreibenden, der Politik und Verwaltung wollen wir Fragen stellen und Antworten finden: Welche Rolle spielen die beiden Innenstädte Steinfurts im städtischen und regionalen Kontext? Und: Welche Herausforderungen, aber vor allem auch Potentiale ergeben sich daraus, dass beide Zentren kleinteilig strukturiert sind und so eng beieinander liegen?
„Wir“ vom Büro modulorbeat aus Münster haben die Aufgabe übernommen, mit Hilfe eines temporären Zentrenmanagments die Attraktivität in den Innenstädten von Steinfurt zu steigern. Dies geschieht in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Stadt Steinfurt.

Das Team: ein aktives Netzwerk

Das Büro modulorbeat verzahnt lokale Projekt- und Ortskenntnis, Erfahrungen mit innovativen und motivierenden Beteiligungsverfahren und gestalterisch architektonische Kompetenzen im Kontext identitätsstiftender Transformationsorte. Wir bestens vernetzt und bekannt dafür, innovative Kommunikationsformate zu entwickeln und umzusetzen, im Rahmen von Projekten wie der Regionale 2016, der Grünen Hauptstadt Europas 2017 Essen oder den Urbanen Künsten Ruhr. Durch diese langjährige Arbeit im Spannungsfeld zwischen Gebäudeplanung und Stadtentwicklung verfügen unsere Teammitglieder:innen über vielfältige Erfahrungen zu Themenkomplexen wie der strategischen Planung, Innenstadtentwicklung, Mobilität, Ökologie und Beteiligung. Unsere Architekten und Urbanisten im Kernteam bilden mit Designern, Journalisten, Fotografen und Künstlern ein aktives Netzwerk.

Die Agenda: Es ist komplex…

Städte – und ihr Umfeld – befinden sich in einem Prozess großer Veränderungen. Das geschieht vor dem Hintergrund einer rasant fortschreitenden Digitalisierung des Alltags, der damit verbundenen Veränderung von Arbeitswelten, der Neusortierung von globalen Produktions- und Lieferketten, der spürbaren Veränderungen bei der Verfügbarkeit von Ressourcen und den großen Herausforderungen, vor die uns der Klimawandel stellt. Diese Entwicklungen sind wesentlich nicht lokal zu beeinflussen oder zu steuern, haben aber große lokale Auswirkungen. Stadtplanung muss hier reagieren oder besser noch: die Städte vorbereiten und qualifizieren. Durch die komplexen Verknüpfungen und Überlagerungen der Themen ist eine ressort-übergreifende, integrative Betrachtung und Planung erforderlich.  Hieraus entstehen also große Herausforderungen für die Schnittstellen zwischen den einzelnen Fachbereichen der Verwaltung, zur Politik und nicht zuletzt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern.

Stadt ist nie „fertig“, Stadt ist immer im Wandel. Das, was vermeintlich „schon immer so war“, ist oft noch gar nicht so alt. Erste „Fußgängerzonen“ gab es erst ab Mitte der 1950er-Jahre in Deutschland, etabliert wurden sie Ende der 1960er-Jahre. Sind sie wirklich die einzige Möglichkeit für eine „belebte Innenstadt“? Denn: Was ist nach „Ladenschluss“ noch los? Wo bleiben die Angebote für Kinder und Jugendliche? Was passiert dort, wenn gerade in kleineren Städten mehr Geschäfte schließen, weil die Nachfrage nicht zuletzt durch den Online-Handel sinkt? Wer möchte dort über Geschäften wohnen, wo es tagsüber voll und nachts unbelebt ist? 

Städtebauliche Leitbilder der Nachkriegs-Moderne prägen noch heute die Struktur vieler Städte. Einige dieser Prinzipien – wie beispielsweise die bewusste Trennung von Funktionen (Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Handel, Produktion und Verkehr) – müssen aufgrund von sich verändernden Rahmenbedingungen hinterfragt werden. Die Städte müssen neue Leitlinien finden um den Herausforderungen der Zukunft entgegezutreten. Bisher verfolgte Ziele müssen gegebenenfalls aufgegeben, Leitbilder neu justiert werden. Dies stellt möglicherweise auch eingeübte, etablierte Vorgehensweisen in Frage.

Die Zusammenhänge dieser parallel stattfindenden Entwicklungen sind komplex und gerade für Laien kaum nachvollziehbar. Auch sind übergeordnete Prinzipien von Stadtplanung und deren Instrumente oft nicht allen bekannt und auch schwer vermittelbar. Oft wird „Stadtplanung“ mit „Stadtgestaltung“ gleichgesetzt. Zeithorizonte von zehn bis 25 Jahren sind zudem abstrakt und schwer greifbar. Aber dennoch steigt das Bedürfnis der Bürgerinnen und Bürgern, sich in Zukunftsfragen einzubringen kontinuierlich – denn sie bekommen die Auswirkungen der oben genannten Entwicklungen unmittelbar mit. Insbesondere die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt sowie Fragen zur Mobilität sind Themen, die Einwohnerinnen von Städten besonders bewegen.

„Knoten und Motor“: Aktivierung, Inspiration und Motivierung lokaler Akteure

Dort wo vor Ort umgesetzt wird – auf der kommunalen Ebene – müssen möglicherweise konkurrierende individuelle Anliegen und allgemein gesellschaftliche Interessen verhandelt und gelöst werden. Hierfür ist ein gegenseitiges Verständnis für die jeweilige Perspektive notwendig. 

Dafür setzen Städte und Gemeinden zunehemd auf Beteiligung, die heute zu einem Schlüsselwort in Städtebau und Stadtentwicklung geworden ist. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht mehr so sehr die nachgeordnete Bürgerinformation sondern kooperative Entwicklungsmodelle. Sie nutzen den Planungsprozess dazu, sich in einem breiten Spektrum von Akteuren auf gemeinsame Ziele zu einigen und tragfähige Akteurskonstellationen zu bilden. Dabei spielen die Prozessgestaltung, Kommunikation und Moderation eine zentrale Rolle. 

Diese Herangehensweise soll auch für unsere Aufgabe in Steinfurt im Mittelpunkt stehen. Neue Netzwerke sollen geknüpft und Potentiale geweckt werden, um die Attraktivität der Stadt langfristig zu sichern und zu steigern.